Mittwoch, 31. Oktober 2012

Süßes und sauer Aufstoßendes


Heute ist Halloween. Hurra! Und heute ist es total funny für unser Kids durch die Streets zu ziehen und bei ihren Neighbors Candy zu erbetteln.

Nicht das ich etwas gegen Kinder hätte. Ganz in Gegenteil! Schlimm finde ich aber, dass anscheinend nur Negativtrends, wie dieses heidnische Halloween, aus den USA zu uns herüberschwappen. Und es fängt schon mit dem Wort Kids an. Das heißt in Deutschland Kinder - merkt Euch das verdammt nochmal!

Nach Filmen wie Beat Street war es hierzulande plötzlich cool die Fassaden der Häuser mit idiotischen Graffitis zu verschandeln. Und angloamerikanische Gangster-Rapper (was für Idole...) zeigten der hiesigen Jugend, dass nicht nur sie mit verkehrtherum getragenen Basketballermützen bekloppt aussehen. Und den Trend mit den viel zu großen, in den Kniekehlen getragenen, Hosen der irgendwie an von Mami beim Wichsen erwischt erinnert, verdanken wir wahrscheinlich einem von Michael Jacksons Affen. Doch wer weiß das schon so genau.

Nun ist es nicht so, dass ich hier über die Sitten und Bräuche der Amerikaner lästern möchte. Denn Es gibt einiges, was durchaus nachahmenswert wäre:

Nehmen wir beispielsweise den Fourth of July, den sogenannten Independence Day. Wir haben mit dem Tag der Deutschen Einheit einen vergleichbaren Feiertag. Doch anstatt die unblutige Wiedervereinigung zweier Staaten ähnlich frenetisch zu feiern wie die Amerikaner ihren Unabhängigkeitstag, freuen wir uns höchstens darüber, mal einen Tag nicht arbeiten zu müssen.

Oder Thanksgiving: Hier kommen Familien und Freunde zusammen und danken bei einem gemeinsamen Festmahl für all die Dinge die als selbstverständlich angesehen werden, es aber keinesfalls sind. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass wir mit dem Erntedankfest eine vergleichbare Feier haben beziehungsweise hätten.

In den beiden als Beispiel angeführten Fällen hätte ich nichts gegen ein kulturelles Überschwappen! Ich fände es wirklich sehr schön, wenn die Deutschen dankbarer für die friedliche Wiedervereinigung wären, die so ganz nebenbei den Ostblock zerbröseln und die ständige Bedrohung durch einen Atomkrieg enorm schrumpfen ließ.

Es wäre auch wünschenswert, das Erntedankfest in der ihm zustehenden würdigen Art und Weise zu begehen. Erntedankfest - was für ein wundervoller Anlass! Einfach mal leicht in sich gekehrt dankbar dafür sein, dass wir uns und alles was wir brauchen haben. Denn nichts ist selbstverständlich! 

Aber nein, stattdessen feiern wir  heute Halloween. Gewissermaßen das RTL II unter den Festen... 




Montag, 17. September 2012

Geschmacklose Medien-Hetzkampagne gegen die Familie Wulff


Wer in den letzten Tagen seinen Fernseher einschaltete, kam nicht umhin, sich das inszeniert wirkende "Drama" um die ach so böse Suchmaschine und den von ihr verleumdeten neuen Stern am Literaturhimmel anzusehen.

Auf allen Kanälen lief diese schadenfrohe Hetze, schrecklich!

Gerade als die armen Wulffs endlich etwas zur Ruhe kamen, der Vorwurf der Vorteilsnahme, das schaurigschöne Vuvuzela-Abschiedskonzert und die Tatsache, dass er nun bis an sein Lebensende monatlich 20 Mille für's Nichtstun einstreicht etwas in Vergessenheit gerieten, da passiert so etwas. Unfassbar!

Und dann auch noch dieses fürchterliche Timing!

Besonders schlimm ist, dass diese von den Medien losgetretene perfide Hetzkampagne auch noch genau mit der Vorstellung ihres neuen Buches zusammenfällt.

Ich bin keine große Anhängerin von Verschwörungstheorien, aber man könnte fast meinen, dass hier eine aufstrebende junge Literatin absichtlich torpediert wird. Und gewisse - im Hintergrund werkelnde Kräfte· offenbar ein Interesse daran haben, ihr grandioses Machwerk von Anfang an jeglicher Chancen am Buchmarkt zu berauben.

Jedenfalls wünsche ihr, allen widrigen Umständen zum Trotz, viel Glück mit ihrem neuen Buch. Und ich hoffe sehr, dass die falschen Anschuldigungen an ihr abperlen, wie billiger Sekt an dem seidenen Spannbettlaken eines Swingerclubs.

Donnerstag, 6. September 2012

Frauendiskriminierung durch eine patriarchalisch geprägte Unterhaltungsgeräteindustrie


Gestern endete in Berlin die Funkausstellung. 
Wieder einmal wurden Rekordumsätze verbucht, beziehungsweise Verträge in rekordverdächtiger Höhe geschlossen.

Die Rede ist von einem Vertragsvolumen In Höhe von 3,8 Milliarden Euro. Nicht schlecht, wie man meinen möchte. Allerdings: 
Wenn meine Mädels und ich zur Weihnachtszeit einen Glühweinstand entern, liegen wir umsatztechnisch auch nur knapp darunter -  aber das nur am Rande.

Jedenfalls bin ich, als technisch versierte und an den Neuerungen der uns beglückenden Unterhaltungsgeräteindustrie interessierte potentielle Kaufinteressentin in die Messehallen unter dem Funkturm einmarschiert und ließ meinen Kennerinnenblick über die Stände der Aussteller schweifen.

Mein Messebesuch war aber nicht der Langeweile oder gar einem übersteigertem Interesse an superschlanken TV-Geräten geschuldet (Übrigens: Das Wort "superschlank" hasse ich wie die Pest!), sondern diente einem bestimmten Ziel: 
Ich war auf der Suche nach einem neuen Mobiltelefon, welches sich auch von Frauen wie mir problemlos bedienen lassen sollte.

Wer an dieser Stelle jetzt denkt, die gäbe es doch schon in Form von idiotensicheren Senioren- oder Notruftelefonen, ist ein elender Chauvinist und sollte sich schämen!

Es geht vielmehr darum, dass es auch mit langen Fingernägeln möglich sein sollte, ein modernes Mobiltelefon, neudeutsch "Smartphone" genannt, zu bedienen.

Nun sind diese Smartphones zumeist mit sog. kapazitiven Displays ausgestattet. Was bedeutet, dass sie nur mit der Fingerkuppe zu bedienen sind.

Wenn Frauen, die wie ich lange Fingernägel haben, ein solches Gerät ohne Verrenkungen benutzen wollen, müssen sie sich auch noch einen speziellen Eingabestift dazu kaufen - und diesen logischerweise immer mit sich führen.

Wer schon einmal eine Frau mit gestylten Nägeln dabei beobachten konnte, ohne einen solchen Stift zu versuchen, eine SMS mit ihrem High-End-Mobiltelefon zu verfassen, der fühlt sich nicht von ungefähr an einen Bühnenauftritt von Joe Cocker oder gar grausige Bilder aus der Elektrokrampftherapie erinnert. Denn es sieht einfach, Pardon, beschissen aus!

Offensichtlich haben die Gerätehersteller die Zielgruppe Frau völlig aus dem Blick verloren und sind der Ansicht, ein reines Männerspielzeug zu vertreiben. Deren Auffassung nach kann man uns Frauen wohl prima mit Pink gefärbtem Elektronikschrott aus der Gründerzeit des Mobilfunks abspeisen...

Doch das geht nicht mehr lange gut, denn wir Frauen werden dagegen mobil machen!

Früher oder später werden die Hersteller ihre arrogante Haltung ablegen müssen, da bin Ich mir sicher.

Dienstag, 28. August 2012

Wie man einen Knopf richtig drückt


Vor einiger Zeit schrieb ich bereits, dass ich pseudolustige Radiomoderatoren "gefressen" habe und moralisch sicher kein Problem damit hätte, ihnen (natürlich nur bei Zusicherung von Straffreiheit) mal mit Kettensäge oder Axt bewaffnet einen freundlichen Hausbesuch abzustatten.


Das wirkt jetzt reichlich überzogen, ist es aber nicht. Und mein Seelenklempner ist der Ansicht, dass ich meine Gedanken und Gefühle frei kommunizieren soll. Also tue Ich das auch.


Heute möchte Ich mich aber nicht über die geheuchelte Fröhlichkeit einiger Moderatoren aufregen, sondern über deren Blödheit.
Und zwar die Blödheit, einen simplen Knopf, den Verkehrsfunkknopf, richtig zu drücken. Dabei sollte es so einfach sein:

Beginn der Verkehrsnachrichten =  Knopf drücken.
Ende der Verkehrsnachrichten Knopf erneut drücken!

Zum Anfang der Verkehrsnachrichten ist ein nicht ganz zu Ende gespieltes Lied und eine Kurzvorstellung des Radiosenders ja durchaus noch tolerabel. 
Auch ein wenig Eigenwerbung wie: "Wir haben die allergrößte Monitorwand der Welt!", "Wir haben die geilsten Verkehrshubschrauber!!", "Wir haben den Größten und den Längsten und unsere Praktikantinnen sind alle nymphoman und tragen keinen Schlüpper" ist noch im Rahmen und erträglich. 
Aber zum Schluss der Verkehrsmeldungen ist der verdammte Knopf sofort zu drücken! Sofort!

Wenn hier das Geschwafel munter weitergeht und volle Granate das nächste Lied eingespielt wird, ist das einfach zu viel für mein Nervenkostüm. Deswegen noch einmal zur Erinnerung:

Beginn der Verkehrsnachrichten = Knopf drücken.
Ende der Verkehrsnachrichten Knopf erneut drücken!

Vielen Dank!

Montag, 27. August 2012

Armstrong ist tot - na und?!


Dieses Aufheben, welches um den toten Radfahrer gemacht wird, verstehe ich wirklich nicht. Der war doch niemand Besonderes. Wenn er vielleicht der erste Mann auf dem Mond oder ein toller Jazztrompeter gewesen wäre, könnte ich das ja noch nachvollziehen.

Doch er war nur ein Sportler, der seine Erfolge mit Dopingmitteln erschummelt hat. Fahrradfahren und Pillen einwerfen - beides Dinge, die meine Oma auch kann. Nur deswegen wird nach ihrem Tod sicher nicht so viel Trara gemacht.

Mittwoch, 15. August 2012

Die Matrix


Ihr kennt mit Sicherheit Filme wie Matrix, Butterfly Effect oder auch Steven Hawkings Buch Eine kurze Geschichte über die Zeit.

Kernthema überall ist das Spiel mit Realitäten, Was-wäre-wenn-Szenarien und natürlich philosophische Denkanstöße, welche uns die Banalität unseres eigenen unnützen Seins vor Augen führen und uns bezüglich unserer egozentrierten Selbstwahrnehmung ein klein wenig Bescheidenheit lehren sollen. Oder zumindest Denkanstöße liefern - was ja immerhin auch etwas ist...

Wer jetzt denkt:"Hey, die Elke ist nach fast 10 Monaten Blogabstinenz wieder zurück", der irrt oder hat vielleicht einfach nur die Pille mit der falschen Farbe eingeworfen. Denn ich war immer da! Nur in der Matrix vermischen sich eben die Realitäten:

Individuelle Ereignishorizonte und die Zeit mutieren hier zu einem klebrigen Konglomerat in dem sich nächtliche Albträume mit dem täglichen Erleben vermischen und der Träumende nicht mehr weiß ob er noch träumt und der Wache nicht mehr weiß ob er noch wach ist. Vielleicht ist ja alles nur eine Frage der Art und Menge von Pillen, welche man auf das Anraten seiner zwar naturwissenschaftlich gebildeten, aber gänzlich fantasielosen Weißkittel verkonsumiert.

Was ich Euch jetzt eigentlich damit sagen will, weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht ja nur, dass Zeit überbewertet wird, da sie im individuellen Erleben von jedem Menschen gänzlich anders wahrgenommen wird. Jedenfalls bin ich nun zurück, Eure Elke.

Bild: Quelle

Montag, 17. Oktober 2011

Seelenzeiten

Als ich dieser Tage bei meiner Frisöse Conny war, blätterte ich wie immer in den bei ihr ausgelegten Zeitschriften. Neben den üblichen Boulevardblättern lag dort auch eine Fachzeitung für Ärzte. Die hatte wohl einer ihrer Kunden dort vergessen. Aber das tut jetzt nichts zur Sache.

In besagter Zeitschrift fand ich unter der Rubrik Randnotiz einen Artikel, der sich mit dem Thema "Seelenzeiten" beschäftigte. Gemeint ist damit eine bewusste kleine Auszeit vom Alltagsstress. Klingt ja verdammt nach Entschleunigung, dachte ich mir. Musste aber beim weiterlesen feststellen, dass ich absolut falsch lag. Denn wer sich eine Seelenzeit gönnt, ist nicht nur passiv wie ein Entschleuniger, sondern auch aktiv. Wie, erklärt sich folgendermaßen:

Eine Gruppe von Ärzten die sich "CHIPs" (Chefärzte an Humanistisch Integrativen Psychosomatischen Kliniken) nennt, empfiehlt uns ein "Seelenzeit-Zeichen" zu setzen. Der Seelenzeitnehmende solle: 

"Beide Hände in Brusthöhe vor dem Körper aneinandergelegt und nach oben gerichtet, die Daumenspitzen gebeugt und vom Körper weghaltend" im Park sitzen und mit dieser Pose seinen Mitmenschen signalisieren, dass er derzeit nicht angesprochen werden möchte. 

Nach Meinung der Initiatoren, soll dies die Selbstfürsorge etwas gesellschaftsfähiger machen.

Gesellschaftsfähiger? Vielleicht. Zumindest die Nordic Walker dürfte es freuen. Sind sie doch nun nicht mehr die einzigen Trottel im Park...


Quelle: Deutsches Ärzteblatt
Bild. Wikimedia

Sonntag, 16. Oktober 2011

Entschleunigung

Derzeit hört man des Öfteren von "Entschleunigung". Was wie ein weiteres unnützes Modewort anmutet, hat aber durchaus seine Daseinsberechtigung.

Entschleunigung meint, man solle die Dinge etwas verlangsamen. Meditative Rückbesinnung auf Ursprüngliches oder salopp; Mal etwas Dampf aus dem Kessel nehmen. Klingt gut, wie ich finde! Zumindest besser als "Faulenzen" oder neudeutsch "Chillen".

Im Prinzip ist zwar nichts anderes damit gemeint, aber in einer Burnout geplagten Gesellschaft fühlt sich der Entschleunigende als ein wirklich unverzichtbares Rädchen im Getriebe, welches nur eben mal seine Zähne nachschleifen muss.

Und bevor ich mich heute mit 2-3 Glas Rotwein und einer Gute-Nacht-Pille turbomäßig selbst entschleunige, werde ich kurz innehalten und an diejenigen denken, welche von solchen Lifestyle-Problemchen zu recht noch nie etwas gehört haben. Also an die, die echte Probleme haben.

falsch entschleunigt...

Bild: Wikimedia

Sonntag, 9. Oktober 2011

Deutschland sucht...Wie bitte?!

Nein, Deutschland sucht nicht! Ich bin gebürtige Deutsche und so deutsch, dass ich selbst mein Sauerkraut vor dem Verzehr bügle und die Fasern des vergorenen Kohls symmetrisch ausrichte.
Und ich wehre mich gegen die Behauptung, dass Deutschland (also auch ich!) irgendetwas oder irgendjemanden sucht!
Wie kann ein privater [sic] Sender von sich behaupten, er würde für uns, also für Deutschland, etwas suchen und somit im Auftrag und im Namen unseres Landes handeln? Das ist anmaßend und die Aussage durchaus einer juristischen Prüfung würdig!

Negerschau

Noch ein kurzer Nachtrag zu meinem vorherigen Artikel. Vor nicht allzu langer Zeit delektierten sich Zoobesucher an für sie fremdartigen Menschen bei sogenannten Völkerschauen.
Mittlerweile ist das Thema natürlich vom Tisch, da wir, ach so aufgeklärten, Mitteleuropäer natürlich politisch korrekt sind.

Hier möchte ich gern folgende Frage aufwerfen: Wo ist  eigentlich der Unterschied zwischen Menschen bestaunen im Zoo und dem Vorführen von Deppen im täglichen Fernseh-Unterhaltungsprogramm? Nach meinem Dafürhalten gibt es keinen Unterschied! Beides ist unerhört und bei letzerem sollten die Zuschauer diese Sendeformate mit der  verdienten Nichtachtung strafen.
Bild: Wikimedia